05.10.2017, TH, Diverse Unwetterschäden
Datum: Donnerstag, 5. Oktober 2017, 14.08 Uhr
Einsatzort: Seester, diverse im Gemeindegebiet
Einsatz: TH, Diverse Unwetterschäden
Eingesetzte Kräfte: FF Seester mit ELW 1, LF 10-TH, LF 8/6 und ca. 25 Kräften
Einsatzleiter: HBM Hermann Stieler (Wehrführer FF Seester)
Mit "Xavier" wurde Norddeutschland bereits zum zweiten Mal innerhalb eines Monats von einem Sturmtief heimgesucht.
Gegen 14.00 Uhr meldeten zunächst mehrere Autofahrer einen umgestürzten Baum auf der Kreisstraße 19, der eine Fahrtspur der Straße Klein Sonnendeich blockierte. Eigene Versuche, das Hindernis zur Seite zu räumen, scheiterten. Obwohl die zuständige Kooperative Regionalleitstelle West zu diese Zeitpunkt bereits ihr Personal deutlich aufgestockt und zusätzliche Annahmeplätze zur Abarbeitung und Priorisierung der auflaufenden Notrufe besetzt hatte, konnten die vorbeikommenden Passanten nach eigener Aussage zunächst aber über Mobiltelefon keinen Notruf absetzen. So wurden schließlich Seesteraner Feuerwehrleute per Telefon informiert, die dann wiederum per Telefon weitere Einsatzkräfte ins Feuerwehrhaus beorderten.
An der Einsatzstelle Klein Sonnendeich konnte der umgestürzte Baum dann schnell mit Kettensägen zerkleinert und beiseite geräumt werden.
In der Folge wurden die Kameraden telefonisch und persönlich durch Passanten auf weitere Einsätze aufmerksam gemacht. So galt es, drei weitere Einsatzstellen entlang der K 19, Klein Sonnendeich und Groß Sonnendeich, eine Einsatzstelle am Dieckhof sowie eine Einsatzstelle am Katastrophenweg abzuarbeiten. In allen Fällen hatten umgestürzte Bäume oder größere Äste die Straße blockiert oder drohten auf Fahrbahn oder Fußweg zu stürzen. Mit Kettensägen und Muskelkraft wurden die Hindernisse beseitigt. In Groß Sonnendeich kam zudem der Traktor eines benachbarten Landwirts mit einem Kehrbesen zur Hilfe, um Laub und Äste von der Straße zu entfernen.
Nach den ersten sechs Einsätzen des Tages gerade wieder eingerückt, erfolgte um 15.53 Uhr eine erneute Alarmierung (Vollalarm) per Meldeempfänger.
An der Straße Seesteraudeich war infolge des Sturms eine Birke auf ein Haus gestürzt. Glücklicherweise hat das Geäst der Baumkrone den Aufprall des Baums auf das Dach abgefedert, so dass am Gebäude selbst nur leichte Schäden festgestellt werden konnten. Auch hier wurde der Baum zunächst mit Leinen und Leitern vor einem unkontrollierten Abrutschen gesichert und im Anschluss Stück für Stück teilweise über Steckleitern zersägt und vom Dach entfernt. Nach rund eineinhalb Stunden war die Arbeit erledigt.
Zu Einsatz Nummer acht wurde die Wehr schließlich gegen 17.35 Uhr gerufen - diesmal die Tages-Alarmschleife per Meldeempfänger. Erneut wurde an der Kreisstraße 19 im Bereich Klein Sonnendeich ein umgestürzter Baum gemeldet. Vor Ort hatten Anwohner allerdings schon begonnen, den Baum zu zersägen, so dass nur noch wenig Restarbeit für die Feuerwehr übrig blieb und bereits nach kurzer Zeit wieder eingerückt werden konnte.
Text und Fotos: Feuerwehr Seester (Lasse Krüger, Torben Karp, Björn Sulz)
Meldungen des Kreisfeuerwehrverbands Pinneberg:
06.10.2017, 10.00 Uhr - Sturmtief zieht über den Kreis Pinneberg
Gestern kam es in der Zeit zwischen 11 und 0 Uhr zu insgesamt 376 Einsätzen. 374 davon aufgrund des Sturmtiefs Xavier. Der Einsatzschwerpunkt lag dabei auf dem südlichen, vor allem aber dem östlichen Kreisgebiet. Im Bereich Quickborn waren neben den Kräften der örtlichen Feuerwehren, auch alle drei Ortsverbände des THW im Kreis Pinneberg, sowie der Hauptzug Nord unserer Feuerwehrbereitschaft im Einsatz. Um kurz nach 23 Uhr kam es nach einem ohnehin schon anstrengendem Tag noch zu einem ausgedehnten Zimmerbrand in einem Tornescher Hochhaus. 5 Trupps unter Atemschutz wurden eingesetzt, um mit zwei Strahlrohren das Feuer unter Kontrolle zubringen.
Wir werden im Laufe des Tages nähere Einzelheiten veröffentlichen.
06.10.2017, 14.14 Uhr - FW-PI: Sturmtief "Xavier": Feuerwehren im Kreis Pinneberg weiterhin im Einsatz
Pinneberg (ots) - Auch 24 Stunden nach dem Durchzug des Sturmtiefs "Xavier" sind die Feuerwehren im Kreis Pinneberg immer noch mit der Beseitigung der Folgen beschäftigt.
Seit gestern Vormittag 11 Uhr sind die zumeist ehrenamtlichen Feuerwehrmänner und -frauen zu fast 500 Unwettereinsätzen im Kreis Pinneberg gerufen worden. Die meisten Notrufe gingen gestern Nachmittag während und unmittelbar nach Durchzug des Sturmtiefs ein. Aber auch heute Vormittag mussten die Feuerwehren ausrücken, um insbesondere abgebrochene Äste, die auf Straßen und Wege zu fallen drohten, zu sichern. In Halstenbek lief zudem Wasser in ein Gebäude.
Der Sturm hatte in erster Linie Bäume entwurzelt, die auf Gebäude, Pkw oder in Strom- sowie Telefonleitungen gestürzt waren. Durch das Laub fand der Wind viel Angriffsfläche. Außerdem waren die Böden durch den Dauerregen aufgeweicht, was die Standfestigkeit von Bäumen mit flachen Wurzeln beeinträchtigt hatte.
Verletzt wurde im Kreis Pinneberg durch das Unwetter glücklicherweise niemand. Es blieb bei Sachschäden. "Die sind aber schon massiv", wie der stellvertrende Kreisbrandmeister Stefan Mohr feststellt.
Stefan Mohr gehörte zu einer Gruppe, die sich gestern Nachmittag in der Leitstelle in Elmshorn zusammengesetzt hatte, um die Vielzahl der Einsätze zu koordinieren. Eine weitere Herausforderung war das Heranführen zusätzlicher Kräfte. "Gerade im südöstlichen Kreisgebiet waren viele Feuerwehren gleichzeitig mit der Abarbeitung von Unwettereinsätzen beschäftigt und konnten sich nicht gegenseitig unterstützen", erzählt Mohr. Er entschied darauf hin, den Bereitschaftszug Nord des Kreisfeuerwehrverbandes nach Quickborn zu schicken. 45 Einsatzkräfte von Feuerwehren aus dem nördlichen Kreis Pinneberg unterstützen ihre Kameraden in der Eulenstadt hauptsächlich bei der Beseitigung umgestürzter Bäume. Einen weiteren Einsatzschwerpunkt bildete Hasloh. Hier waren rund 25 Bäume umgestürzt. Die Feuerwehr der Gemeinde erhielt Unterstützung durch die drei THW Ortsverbände Barmstedt, Elmshorn und Pinneberg. Das THW arbeitete aber auch unter anderem in Elmshorn und Quickborn Unwettereinsätze ab. In den vergangenen 24 Stunden waren nach einer ersten Zählung rund 700 zumeist ehrenamtliche Helfer von Feuerwehr und Technischem Hilfswerk im Einsatz.
"Herzlichen Dank an die Männer und Frauen aller Hilfsorganisation, die gestern im Einsatz waren. Sie opfern ihre Freizeit für die Sicherheit der Menschen hier im Kreis Pinneberg", lobt Stefan Mohr und fügt hinzu: "Ein großer Dank geht auch an die Familien und Arbeitgeber für das große Verständnis für das Engagement der Feuerwehrangehörigen und das Freistellen der Helfer von der Arbeit."
Vorläufige Einsatzübersicht:
Barmstedt: 12; Elmshorn: 39; Pinneberg: 17; Quickborn: 76; Schenefeld: 21; Tornesch: 10; Uetersen: 10; Wedel: 30; Appen: 6; Bilsen: 24; Bönningstedt: 28; Ellerbek: 14; Halstenbek: 30; Hasloh: mind. 15; Heede: 1; Hetlingen: 4; Klein Nordende: 18; Klein Offenseth-Sparrieshoop: 41; Kölln-Reisiek: 7; Moorrege: 3; Rellingen: 14; Seester: 8; Tangestedt: 9; Westerhorn: 1