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01.05.2010, Brennt Mehrfamilienhaus

Datum: Sonnabend, 01. Mai 2010, 14.31 Uhr

Einsatzort: Elmshorn, Klostersande
Einsatz: FEUER f3, Dachstuhlbrand Mehrfamilienhaus

Eingesetzte Kräfte: FF Seester (3 Fahrzeuge, 30 Kräfte), FF Elmshorn (12 Fahrzeuge, 50 Kräfte), FF Klein Nordende (4 Fahrzeuge, 30 Kräfte), KFV Pinneberg (Pressesprecher, KBM, Schlauchwagen), Rettungsdienst (2 RTW, 4 Kräfte), Polizei
Einsatzleiter: EHBM Stefan Mohr (Wehrführer FF Elmshorn)


Elmshorn - Etwa 100 Kräfte der freiwilligen Feuerwehren Elmshorn, Seester und Klein Nordende haben am Sonnabend mehrere Stunden ein Großfeuer in der Elmshorner Innenstadt bekämpft. Aus noch unbekannter Ursache brannte der Dachstuhl eines dreistöckigen Gebäudes an der Ecke Klostersande/Hafenstraße nahezu komplett nieder. Den Feuerwehren gelang es aber, das Übergreifen des Brandes auf ein direkt angebautes Nachbargebäude zu verhindern.
Zwei Bewohner des betroffenen Gebäudes wurden vor Ort wegen leichter Rauchgasinhalation behandelt. Im weiteren Einsatzverlauf meldete sich eine Bewohnerin eines vorsorglich geräumten Nachbargebäudes beim Rettungsdienst mit Symptomen einer Rauchgasintoxikation; sie wurde ins Krankenhaus Elmshorn eingeliefert.
Die Feuerwehr Elmshorn ist um 13:47 Uhr nach dem Stichwort "Feuer groß" mit zwei Zügen alarmiert worden. Beim Eintreffen der ersten Kräfte hatten bereits alle Bewohner das Gebäude verlassen. Zwei von Ihnen wurden ambulant aufgrund von Atembeschwerden behandelt. Einsatzleiter Stefan Mohr ließ bereits nach einer ersten Lageeinschätzung auf Sicht Vollalarm für die Freiwillige Feuerwehr Elmshorn geben. Die ersten Maßnahmen: Auf der Hafenstraße ging das Teleskopmastfahrzeug in Stellung; die Drehleiter auf Klostersande. Über die Körbe wurden Außenangriffe vorbereitet. Zeitgleich versuchten sich weitere Kräfte durch das Treppenhaus den Weg zum Brandherd zu bahnen. Das gestaltete sich in dem alten und verwinkelten Gebäude als schwer bis unmöglich. "Das Dachgeschoss war verbaut und verwinkelt. Wir konnten nicht zum Brandherd vordringen", erläuterte der Elmshorner Wehrführer. Stefan Mohr ließ wegen des absehbaren großen Bedarfs an Atemschutzgeräteträgern nach einer Dreiviertelstunde die Freiwillige Feuerwehr Seester alarmieren. Im weiteren Einsatzverlauf rückte auch die FF Klein Nordende vorrangig mit Geräteträgern an. Trotz der eingeleiteten Löscharbeiten dehnte sich das Feuer in Zwischendecken und unter dem Dach aus Teerpappe weiter aus. Die Konzentration lag in dieser Phase darauf, von der Seite Klostersand über die Drehleiter mit Löschnägeln, so genannten Fog Nails, die Flammen an der Brandmauer zum direkt angebauten Nachbarhaus aufzuhalten. "Das ist uns auch gelungen", so Mohr. Im Brandobjekt selbst musste der Innenangriff zeitweise unterbrochen werden, weil die Gefahr einer Durchzündung mit massiver Gefahr für die eingesetzten Kräfte drohte. Genau das passierte auch nach einer Dreiviertelstunde. Von da an wurde über die Monitore der Hubrettungsfahrzeuge gelöscht. Außerdem wurde der Innenangriff fortgesetzt. Um eine bessere Löschwirkung zu erzielen, wurde dem Löschwasser Schaummittel zugesetzt. Außerdem wurde das teilweise eingestürzte Dach großflächig geöffnet.
Nach drei Stunden konnte "Feuer aus" gemeldet werden. Die auswärtigen Kräfte konnten nach und nach entlassen werden. Ab etwa 19 Uhr verblieb noch ein Fahrzeug der Elmshorner Wehr zur Brandwache an der Einsatzstelle. Es rückte gegen 20.13 Uhr ein. Das Großfeuer war wegen der starken Rauchentwicklung - die Anwohner waren per Rundfunkdurchsage aufgefordert worden Fenster und Türen geschlossen zu halten - nur unter schwerem Atemschutz zu löschen gewesen. Insgesamt kamen 45 Träger zum Einsatz. Einige von ihnen kamen mehrfach zum Einsatz. Der enorme Bedarf an neuen Flaschen wurde vom Schlauchwagen der Kreisfeuerwehrzentrale sicher gestellt. Die Elmshorner Bürgermeisterin Brigitte Fronzek informierte sich vor Ort über den Verlauf der Löscharbeiten. Sie stellte die Turnhalle der nahe gelegenen Grundschule Hafenstraße als Aufenthaltsort für die erschöpften Einsatzkräfte zur Verfügung. Die Ermittlungen zur Brandursache hat die Kripo aufgenommen. Der Sachschaden dürfte mehrere 100.000 Euro betragen.
(Text: KFV Pinneberg)


Die sofortige Aufnahme von Ermittlungen durch die Polizei Elmshorn führte zu einem Hinweis, wonach es zu Streitigkeiten zwischen Bewohnern der Dachgeschosswohnung gekommen war. Der Beziehungsstreit dauerte bereits vom Vortage an, und so führten die Ermittlungen zu dem aus der Wohnung gewiesenen 24jährigen berufstätigen Elmshorner.Der Mann räumte ein, zur Tatzeit alkoholisiert gewesen zu sein, als er auf dem Dachboden Abfall in Brand gesetzt und das Gebäude daraufhin fluchtartig verlassen habe. Der Tatverdächtige wurde noch am Sonnabend gegen 19.00 Uhr vorläufig festgenommen. Nach Durchführung der erforderlichen kriminalpolizeilichen Maßnahmen wurde der Täter nach Entscheidung der Staatsanwaltschaft Itzehoe auf freien Fuß gesetzt. Er ist der Polizei bereits wegen anderer Delikte und Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz bekannt. Die Ermittlungen dauern an. Der beschlagnahmte Brandort wird am Montag kriminaltechnisch untersucht.
(Text: Polizeidirektion Bad Segeberg)

 

Foto: Michael Bunk (KFV Pinneberg)
Foto: Michael Bunk (KFV Pinneberg)
Foto: Michael Bunk (KFV Pinneberg)
Foto: Michael Bunk (KFV Pinneberg)