17.07.2009, Brennt Bauernhof
Datum: Freitag, 17. Juli 2009, 18.23 Uhr
Einsatzort: Seester, Kurzenmoor
Einsatz: FEUER f3, Brennt Bauernhof
Eingesetzte Kräfte: FF Seester (3 Fahrzeuge, 35 Kräfte), FF Elmshorn (4 Fahrzeuge, 15 Kräfte), FF Klein Nordende (4 Fahrzeuge, 40 Kräfte), KFV Pinneberg (Pressesprecher, stv. KBM, Schlauchwagen), Rettungsdienst (2 RTW, 4 Kräfte), Polizei
Einsatzleiter: OBM Arne Feja (Stellvertr. Wehrführer FF Seester)
Seester - Mit dem Einsatzstichwort "Feuer, groß - brennt Bauernhof" wurden die Freiwilligen Feuerwehren aus Seester und Klein Nordende am frühen Freitagabend gegen 18.23 Uhr zeitgleich durch die Leitstelle West alarmiert. An der Straße Kurzenmoor war es vermutlich aufgrund eines technischen Defekts zu einem Brand auf dem Dachboden eines landwirtschaftlichen Wirtschaftsgebäudes mit direkt angrenzendem Wohnaus gekommen. Die Besitzerfamilie betreibt hier eine Landwirtschaft, ein land- und kommunaltechnisches Lohnunternehmen und vermietet im Gebäude Gästezimmer. Das Gehöft ist dabei von der Landesstraße L109 nur über eine längere, schmale Auffahrt zu erreichen. Eine alte Scheune mit Reetdach befindet sich direkt hinter dem Stallgebäude, ein weiterer mit Reet gedeckter, ehemaliger Bauernhof nur wenige Meter entfernt. Vorbeifahrende Passanten hatten zunächst den dichten Rauch bemerkt und den Landwirt, der sich direkt unter dem brennenden Dachboden noch im Stall beim Melken befand, gewarnt und den Notruf abgesetzt. Während die Wehren alarmiert wurden gelang es dem Landwirt, seine ca. 25 Kühe ins Freie zu treiben. Noch auf der Anfahrt ließ Einsatzleiter Arne Feja, stellvertretender Wehrführer in Seester, die Freiwillige Feuerwehr Elmshorn mit Drehleiter und Tanklöschfahrzeug nachalarmieren.
Bei Ankunft der ersten Fahrzeuge wenige Minuten nach der Alarmierung war eine starke Rauchentwicklung auszumachen, Flammen züngelten aus den Fenstern des Dachbodens sowie unter dem mit Trapezblechen überdeckten Pappdach hervor. Umgehend wurde durch die Wehren aus Klein Nordende und Seester eine Wasserversorgung von einem Hydranten, einem Bohrbrunnen sowie einem größeren Entwässerungsgraben aus aufgebaut und ein Innenangriff unter schwerem Atemschutz eingeleitet. Im weiteren Verlauf wurden die Nachbargebäude sowie das Wohnhaus vor einem übergreifen der Flammen mit vier C-Strahlrohren geschützt. Mit Hilfe der Drehleiter der FF Elmshorn und einem Trennschleifer wurde das Dach geöffnet um gezielt Brandnester ablöschen zu können und Hitze und Rauch aus dem Gebäude zu bekommen, wobei auch ein Hochdrucklüfter zum Einsatz kam. Auf dem Dachboden selbst hatte sich das Feuer bereits über das Gebälk bis zum Gibel ausgedehnt, auch der Dachboden des Wohnhauses war bereits stark verraucht. Im Laufe des Einsatzes waren zehn Trupps unter PA im Innenangriff im Einsatz, mit sieben Strahlrohren sowie dam Wenderohr der Drehleiter wurden der Brand bekämpft und das Wohnhaus sowie die umgebenden Gebäude geschützt. Hierfür mussten rund 1,5 Kilometer Schläuche verlegt werden. Weiterhin wurde ein auf dem Dachboden befindlicher Schrot-Silo geleert. Nach einer Kontrolle der Brandstelle mit der Wärmebildkamera konnten die ersten Kräfte ca. 2 Stunden nach Einsatzbeginn aus dem Einsatz herausgelöst werden. Aufgrund der bereits für den ganzen Tag herausgegebenen Unwetterwarnungen wurde im Anschluss das beschädigte Dach mit Planen abgedeckt, um weitere Schäden durch eindringendes Regenwasser zu verhindern, so dass die letzten Kräfte gegen 22.00 Uhr in die Wache zurückkehren und die Einsatzbereitschaft wiederherstellen konnten.
Seitens der Polizei waren mehrere Streifenwagenbesatzungen vor Ort, welche den gesamten Bereich der L109 sowie die Straße Utweg komplett sperrten. Eine Rettungswagenbesatzung aus Elmshorn musste während des Einsatzes einen weiteren Notfalleinsatz in Seester abarbeiten, woraufhin von der Leitstelle West ein weiterer RTW zur Absicherung der Einsatzkräfte aus Uetersen angefordert wurde. Der Schlauchwagen des Kreisfeuerwehrverbandes brachte neues Atemluftflaschen und Schlauchmaterial an die Einsatzstelle. Weiterhin machten sich der Brandschutzingenieur des Kreises Pinneberg, der stellvertretende Kreisbrandmeister sowie Seesters Bürgermeister Claus Hell vor Ort ein Bild der Lage.